Der Name Henry Mancini ist ein Synonym für legendäre Filmmusik: Wie kaum ein anderer Filmkomponist vor ihm veränderte er die Welt der Filmmusik.
Seine Musik bewegt das Publikum von bekannten Filmen wie Frühstück bei Tiffany oder Der rosarote Panther bis heute. Im Laufe seiner Karriere als Filmkomponist komponierte Mancini zahlreiche Werke, die zu Klassiker der Filmmusik wurden.
Mancini wurde 1924 als Sohn italienischer Eltern aus den Abruzzen in Ohio geboren: Er stammte aus relativ einfachen Verhältnissen.
Bereits in jungen Jahren begeisterte sich Mancini für die Musik: Im Alter von acht Jahren begann Mancini, das Spielen der Piccoloflöte zu erlernen.  

Benny Goodman

Nachdem Mancini Klavier und Orchesterarrangement studiert hatte, schrieb er seine ersten Arrangements: Unter anderem schrieb er Arrangements für den bekannten Jazz-Bandleader Benny Goodman.
1946 begann Henry Mancinis Tätigkeit für die Musikindustrie: Er wurde Arrangeur und Komponist für das neu aufgestellte Glenn Miller Orchestra. Hier stellte Mancini zum ersten Mal unter Beweis, dass er den damaligen Musikgeschmack treffen konnte und mit seinen Jazz- und Swingkompositionen Menschen faszinieren konnte. 

Frischer Wind

Bis heute wird es Henry Mancini zugeschrieben, neue Musikstile in das Genre der Filmmusik eingeführt zu haben: Vor Mancini fanden sich kaum Elemente der Jazzmusik in Filmmusik weder. Ab 1952 arbeitete Henry Mancini für die Universal Studios. Dort arbeitete er an zahlreichen Kompositionen für Film- und Fernsehprogramme. Zwischen 1952 und 1958 steuerte Henry Mancini für über 100 Filme die Musik bei.
Zu den bekanntesten Filmmusiken, die Henry Mancini in dieser Zeit komponierte, zählen Die Glenn Miller Story (1954) und Im Zeichen des Bösen (1958).
Die Filmmusik zu Orson Welles’ Im Zeichen des Bösen trug Züge von lateinamerikanischem Jazz: Es war eine der ersten Filmmusiken mit lateinamerikanischem Einschlag. 

Blake Edwards

1958 verließ Henry Mancini die Universal Studios, um fortan als freier Komponist für Film- und Fernsehprojekte zu arbeiten. Besonders seine Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Blake Edwards gilt als entscheidend für die Entwicklung seines Musikstils: Die Zusammenarbeit der Beiden begann mit der Krimiserie Peter Gunn (1958–1961).
Mancinis Soundtrack zu Frühstück bei Tiffany (1961), in dem Audrey Hepburn die Hauptrolle spielte, wurde zu einem seiner bekanntesten Werke: Der Titelsong Moon River ist bis heute eines der berühmtesten Lieder aus einem Hollywood-Film, das unzählige Male gecovert wurde.
Eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Blake Edwards und Henry Mancini war der Film Die Tage des Weines und der Rosen (1962) mit dem Titellied Days of Wine and Roses.

Der rosarote Panther

Die Sechziger Jahre waren das erfolgreichste Jahrzehnt in der Karriere Henry Mancinis: Er verstand es wie kein anderer Filmkomponist seiner Zeit, die bisherige spätromantische Ausrichtung von Hollywood-Filmmusik durch einen zeitgenössischen Swing- und Jazzklang zu ersetzen. Mit Henry Mancini wurde die Welt der Filmmusik vielfältiger und abwechslungsreicher.
Mancini verewigte sich mit seiner Musik für die Filmreihe Der rosarote Panther (Erster Teil: 1963). Er komponierte die Musik für den ersten und zweiten Teil der Filmreihe. Die Filmreihe rund um Inspektor Clouseau, der im ersten Teil noch eine Nebenrolle spielte, genießt heute Kultstatus: Damit auch Mancinis Pink Panther Theme.
Zu Charade (1963) mit Audrey Hepburn und Cary Grant in den Hauptrollen komponierte Henry Mancini ebenfalls die Filmmusik. 

Henry Mancini unterschied sich von den meisten Filmkomponisten, die damals in Hollywood arbeiteten: Auf der einen Seite orientierte er sich am Jazz und am Swing, auf der anderen Seite fand er Inspiration bei der Klangkultur der französischen Impressionisten Claude Debussy (1862–1918) und Maurice Ravel (1875–1937). Damit schaffte er einen Ausgleich zwischen zeitgenössischer Musik und Klassischer Musik. Trotz der verschiedenen Musikgenres, die Eingang in seine Kompositionen fanden, blieben Mancinis Stücke einfach und unkompliziert – ein weiterer Grund, weshalb sich seine Kompositionen bis heute solch großer Beliebtheit erfreuen. 

Komponist, Arrangeur, Dirigent

Im Laufe seiner Karriere kreierte Henry Mancini über 480 Film- und Fernsehkompositionen.
Seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Blake Edwards gilt als eine seiner produktivsten Phasen – Edwards gab Mancini den kreativen Freiraum, seine musikalischen Vorstellungen umzusetzen. Mancini komponierte ebenfalls für den Regisseur Howard Hawks: Sein Baby Elephant Walk für den Film Hatari! (1962) mit John Wayne in der Hauptrolle zählt zu seinen bekanntesten Werken.
Mancini war nicht nur ein Komponist: Neben seiner Tätigkeit als Komponist leitete er zahlreiche Orchester, so auch das London Symphony Orchestra, die Los Angeles Philharmonic und das Royal Philharmonic Orchestra.
In den Achtzigern arbeitete Henry Mancini mit dem Tenor Luciano Pavarotti zusammen: Beide Musiker stellten eine Schallplatte auf die Beine, bei der Henry Mancini italienische Lieder arrangierte und ein Orchester aus Bologna dirigierte. 

Vermächtnis

Henry Mancini starb im Juni 1994 in Los Angeles: Er revolutionierte die Welt der Hollywood-Filmmusik wie keiner vor ihm. Vor Mancinis Wirken als Filmkomponist war Filmmusik vor allem von Klassischer Musik geprägt – Mancini führte unter anderem Jazz- und Swingmusik in Filme ein und verhalf zahlreichen Hollywood-Streifen zu einem fesselnden Klang.
Lieder wie Moon River erfreuen sich bis heute großer Bekanntheit und erinnern an das Vermächtnis des Komponisten Henry Mancini. 

Simon von Ludwig

Musik bei Der Bussard

Maßgebliche Quellen: Die offizielle Henry Mancini-Webseite und verschiedene Schallplatten mit Aufnahmen von Henry Mancini

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