Fortsetzung von Teil eins

Filmerfolge & Schicksalsschläge

1966 spielte Yves Montand im Formel Eins-Film Grand Prix mit, bei dem ursprünglich eine Mitwirkung von Steve McQueen geplant war. Bis heute bleibt der Film Grand Prix ein einzigartiger Film: Die realistischen Aufnahmen von der Rennstrecke, die unter enormem Aufwand entstanden, erstaunen bis heute.
Montand spielt im Film den fiktiven Ferrari-Piloten Jean-Pierre Sarti.
Zwar waren die Sechziger eine Ära des beruflichen Erfolgs für Yves Montand, doch in jenes Jahrzehnt fielen gleich zwei Schicksalsschläge: Im August 1962 starb Marilyn Monroe, die seit den Dreharbeiten zu Machen wir’s in Liebe zu einer engen Bekannten geworden war. Außerdem verstarb 1963 seine Freundin Edith Piaf, die ihn in den frühen Jahren seiner Karriere maßgeblich unterstützte. 

Yves Montand war nicht nur als Hollywood-Schauspieler tätig: Er spielte weiterhin in französischen Filmen mit. 1965 spielte er die Hauptrolle im Film Mord im Fahrpreis inbegriffen: Der Film war die Regiepremiere des griechisch-französischen Regisseurs Constantin Costa-Gavras. Später wirkte Montand in weiteren Filmen unter der Regie von Costa-Gavras mit.
1966 spielte Yves Montand im französisch-US-amerikanischen Kriegsfilm Brennt Paris? mit, der ein großes Staraufgebot versammelte. 

Marilyn Monroe

Montands Bekanntheit als Hollywood-Schauspieler war das Resultat seiner Mitwirkung im Film Machen wir’s in Liebe an der Seite von Marilyn Monroe: Twentieth Century Fox hoffte, mit Yves Montand als Zugpferd auch Frauen ins Kino zu locken: Bisher zogen Marilyn Monroe-Filme hauptsächlich das männliche Publikum ins Kino. Mit Yves Montand an Monroes Seite änderte sich das. Im Bildband Marilyn & Me vom Photographen Lawrence Schiller ist die Zusammenarbeit von Montand und Monroe verewigt: Auf zahlreichen Bildern, die am Filmset von Machen wir’s in Liebe entstanden, zeigt sich ein leidenschaftliches Verhältnis zwischen den beiden Schauspielern.

Französische Produktionen & Comeback als Chansonnier 

Zwischen 1970 und 1980 drehte Yves Montand insgesamt 16 Filme: Dabei handelte es sich, bis auf wenige Ausnahmen, hauptsächlich um französische Produktionen. Montand glänzte unter anderem in der Komödie Die dummen Streiche der Reichen (1971) an der Seite von Louis de Funès. I wie Ikarus (1979) und Der unsichtbare Aufstand (1972) sind nur zwei Beispiele für Yves Montands umfangreiche Filmarbeit in den Siebzigern.
Anfang der Achtziger entschloss sich Yves Montand, als Chansonnier auf die Bühne zurückzukehren: Von Oktober 1981 bis Januar 1982 trat Montand im Pariser Olympia auf. Es war seine erste größere Show seit 1968.
Ende August 1982 trat Montand in Rio de Janeiro vor 20.000 Brasilianern auf, wenig später trat er an der Metropolitan Opera in New York auf. 

Montand président?

Zu Yves Montands bekanntesten Chansons zählen Les feuilles mortes, C’est si bon und La vie en rose. Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler und Sänger war Montand auch immer wieder das Zielobjekt intensiver medialer Berichterstattung: Wegen der enormen Einschaltquoten der Fernsehsendungen, in denen er oft in der Hauptrolle mitwirkte, zierte sein Gesicht zahlreiche französische Journale. Es kam sogar so weit, dass sich laut Umfragen zwischenzeitlich 36% der Franzosen vorstellen konnten, Yves Montand zum französischen Präsidenten zu wählen.
Zeit seines Lebens wollte Yves Montand politische Veränderungen einleiten: Seine Ostblock-Tournee in den Fünfzigern, bei der er auch den sowjetischen Politiker Nikita Chruschtschow traf, ist ein Paradebeispiel für sein Interesse am politischen Zeitgeschehen. 

Simone Signoret & Vermächtnis

Yves Montand und die französische Schauspielerin Simone Signoret bildeten eines der Traumpaare der Filmwelt: Die beiden waren von 1951 bis zu Signorets Tod 1985 verheiratet.
Yves Montand starb am 9. November 1991 in Frankreich. Er starb kurz nach Beendigung der Dreharbeiten seines letzten Films IP5 – Insel der Dickhäuter: Zum Zeitpunkt seines Todes befand sich Montand noch am Filmset. Man kann sagen, dass Yves Montand bis zu seinem letzten Atemzug in die Arbeit seines Lebens vertieft war.
Das Film- und Chansonerbe Yves Montands ist umfassend. Er war einer der größten französischen Schauspieler und Chansonsänger des 20. Jahrhunderts: Bis heute ist er über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt. 

Simon von Ludwig

Film und Fernsehen bei Der Bussard

Maßgebliche Quellen: Die Biographie von Yves Montand auf der offiziellen Yves Montand-Webseite und Schiller, Lawrence: Marilyn & Me, 2021 Taschen Verlag

Beitragsbild: Yves Montand 1965 in Den Haag
Bildnachweis: Fotograaf Nijs, Jac. de / Anefo, Nationaal Archief, CC0

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert