Sogar eine Pizza trägt ihren Namen: Sophia Loren ist eine der bekanntesten Leinwandlegenden des letzten Jahrhunderts. Sie spielte an der Seite von Cary Grant, Paul Newman, Marlon Brando, John Wayne und Clark Gable.
In ihren Memoiren schreibt sie, sie habe das Recht, sich „Markgräfin“ zu nennen: Ihr Vater war von adliger Abstammung. Nichtsdestotrotz verbrachte Loren ihre Kindheit in bescheidenen Verhältnissen. Ihre Jugenderfahrungen während des Zweiten Weltkrieges – für sie und ihre Familie ging es um das nackte Überleben – verarbeitete sie 1960 im Film Und dennoch leben sie.

Carlo Ponti

1950 lernte Sophia Loren ihren späteren Förderer Carlo Ponti kennen, der heute als einer der bekanntesten italienischen Filmproduzenten gilt. Zunächst spielte Sophia Loren einige kleinere Rollen, bis sich Carlo Ponti ihrer annahm: Auf seine Initiative hin nannte sich seine Entdeckung Sofia Villani Scicolone von nun an Sophia Loren. Ihre erste größere Rolle spielte Loren im Opernfilm Aida (1953).

Ihre Rolle im Film Das Gold von Neapel (1954) gilt als Durchbruch der Filmschauspielerin. Regie führte Vittorio de Sica, mit dem Loren während ihrer Karriere immer wieder zusammenarbeitete. 

Hollywood

Nach weiteren erfolgreichen Filmen in Italien bot sich für Sophia Loren die Möglichkeit, nach Hollywood zu gehen: In Stolz und Leidenschaft (1957) stand Sophia Loren zum ersten Mal vor einer Hollywoodkamera. Loren spielte hier an der Seite von Cary Grant und Frank Sinatra.
Es war die Komödie Hausboot (1958) mit Cary Grant, die Sophia Loren beim US-amerikanischen Publikum bekannt machte.
Mit der Komödie Es begann in Neapel (1960) landete Sophia Loren ihren nächsten Erfolg – dieses Mal an der Seite von Clark Gable. 

Academy Award

Für den Film Und dennoch leben sie (1960) erhielt Sophia Loren einen Academy Award als beste Hauptdarstellerin: In kaum einen anderen Film konnte Sophia Loren so viele eigene Lebenserfahrungen hineinstecken. Es war damals sehr ungewöhnlich, dass eine nicht-amerikanische Schauspielerin den Academy Award für die beste Hauptdarstellerin gewann.
Der Film handelt von einer Mutter (gespielt von Sophia Loren), die versucht, ihre zwölfjährige Tochter vor dem Grauen des Krieges zu bewahren. Nicht ohne Grund konnte Loren diese Rolle so überzeugend darstellen: Ihre eigenen Lebenserfahrungen während des Zweiten Weltkriegs prädestinierten sie für die Rolle. 

Berühmte Filmpartner

Während der 1960er Jahre war Sophia Loren auf dem Höhepunkt ihrer Schauspielkarriere: Sie war eine der bekanntesten Schauspielerinnen weltweit und war ein Zugpferd in allen Produktionen, in denen sie mitwirkte. Besondere Highlights während der 1960er-Jahre waren der Monumentalfilm Der Untergang des Römischen Reiches (1963) und Die Gräfin von Hongkong (1967): Die Gräfin von Hongkong war der letzte Film von Charlie Chaplin und zugleich sein einziger Farbfilm. Neben Sophia Loren spielten hier Marlon Brando, Tippi Hedren und Margaret Rutherford. 

In italienischen Produktionen aus dieser Zeit stand Sophia Loren oft neben dem italienischen Schauspieler Marcello Mastroianni vor der Kamera: Die beiden gaben auf der Leinwand ein Traumpaar ab. 

Nachdem Sophia Loren Ende der sechziger Jahre Mutter geworden war, spielte sie vor allem in italienischen Filmen. So spielte sie 1974 eine Hauptrolle im letzten Film, bei dem Vittorio de Sica Regie führte: In Die Reise nach Palermo (1974) spielte Sophia Loren neben Richard Burton.
Es war das Ende der Karriere von Vittorio de Sica und zugleich das Ende einer großen Zusammenarbeit: Sophia Loren feierte einige ihrer größten Filmerfolge mit Vittorio de Sica. 

Facettenreiche Schauspielerin

Seit 1950 wirkte Sophia Loren in über einhundert Filmen mit: Sie spielte an der Seite von zahlreichen Kino-Legenden wie Cary Grant oder Clark Gable. 1994 erhielt Sophia Loren den 2.000 Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Der Academy Award 1962 für den Film Und dennoch leben sie blieb ihr einziger Academy Award.
Es waren nicht nur dramatische Rollen, die Sophia Loren im Laufe ihrer Karriere spielte: Mit dem britischen Komiker Peter Sellers wirkte sie 1960 in Die Millionärin mit – eine Adaption des gleichnamigen Stücks von Bernard Shaw. 

Ob Drama oder Komödie: Bis heute bleibt Sophia Loren eine der facettenreichsten Schauspielerinnen des zwanzigsten Jahrhunderts.

Simon von Ludwig

Film und Fernsehen bei Der Bussard

Maßgebliche Quellen: u.a. Loren, Sophia: „Yesterday, Today, Tomorrow: My Life“, Atria Books (Sophia Lorens Memoiren)

Beitragsbild: Sophia Loren, Bürgenstock und Kloten
Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_X-L060-007 / CC BY-SA 4.0

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