Er ist einer der bekanntesten Rotweinsorten in Deutschland: Der Dornfelder. Die Sorte wird hauptsächlich im Weinbaugebiet Pfalz angebaut. Lange Zeit galt es als mutig, Dornfelder anzubauen – es dauerte einige Jahrzehnte, bis sich der Dornfelder als Rebsorte durchsetzte.
Dornfelder-Trauben eignen sich auch als Tafeltrauben. Die Dornfelder-Rebsorte geht auf eine Züchtung von 1955 zurück – somit ist er eine relativ junge Rebsorte.
Fast 10 Prozent der deutschen Weinbauflächen sind mit Dornfelder-Reben bestockt – der Dornfelder als Rebsorte legte seit seiner Züchtung eine beispiellose Karriere hin. 

Früher war der Dornfelder der Wein der mutigen Winzer.

Ursprung des Dornfelders

Früher war der Dornfelder der Wein der mutigen Winzer: Als junge Rebsorte stieß der Dornfelder zunächst auf Ablehnung und wurde nur zögerlich angenommen.
Der Dornfelder ist eine Kreuzung der beiden Rebsorten Helfensteiner und Heroldrebe, die beide wiederum Kreuzungen aus älteren Rebsorten sind. Helfensteiner stammt vom Frühburgunder und vom Blauen Trollinger ab, die Heroldrebe kommt aus einer Kreuzung vom Blauen Portugieser und Lemberger.
Von diesen Rebsorten wird der Geschmack und die Farbe des Dornfelders maßgeblich bestimmt.
Der deutsche Rebenzüchter August Herold (1902–1973) züchtete den Dornfelder 1955 in Weinsberg, einer Stadt im Nordosten von Baden-Württemberg. Benannt wurde die Sorte nach dem Gründer der dortigen Weinbauschule Imanuel Dornfeld. 

Zunächst nur Bestandteil von Cuvées

Wegen seiner intensiven roten Farbe wurde der Dornfelder zunächst hauptsächlich als Verschnittpartner in Cuvées eingesetzt, um helleren Rotweinsorten eine kräftigere Farbe zu verleihen.
Anfangs baute jedoch kaum ein Winzer in der Pfalz den Dornfelder an: Die meisten Winzer verließen sich zunächst auf die bewährten Rotweinsorten wie den Spätburgunder, die seit dem 16. Jahrhundert in der Pfalz angebaut wurde.
Es dauerte einige Zeit, bis einige Winzer die besondere Aromatik von Dornfelder-Weinen entdeckten und dazu übergingen, reine Dornfelder-Weine abzufüllen. Heute ist der Dornfelder unter Winzern beliebt wie nie zuvor: Nicht nur stellt er weniger Ansprüche an den Boden als Burgundweine, er überzeugt außerdem durch einen sehr hohen Ertrag. 

Geschmack und Ausbau

Die Farbe von Dornfelder-Weinen ist dunkelrot bis schwarzrot. Er schmeckt fruchtig und hat wenig Säure; seine Charakteristik prädestiniert ihn zum Ausbau im Barrique-Fass. 

Dornfelder wird fast nur in Deutschland angebaut: In anderen Ländern, die Weinbau betreiben, hat die Sorte fast keine Bedeutung. Fast die gesamte Dornfelder-Anbaufläche verteilt sich über Rheinland-Pfalz – der Anbau im Ursprungsweinbaugebiet Baden-Württemberg nimmt eine untergeordnete Rolle ein.
Beim Dornfelder dominieren zwei Ausbaustile: Zum Einen wird der Dornfelder als junger Wein mit intensiven Fruchtaromen ausgebaut. Hierbei treten Aromen von Brombeere, Sauerkirsche oder Holunder hervor. Häufig wird Dornfelder auch im Barriquefass ausgebaut, hierbei rückt das Fruchtaroma in den Hintergrund und die Tannine kommen stärker zum Vorschein. 

Es dauerte einige Zeit, bis sich der Dornfelder als eigenständiger Wein durchsetzte.

Die Karriere einer Rebsorte

Hinter dem Spätburgunder ist Dornfelder die am zweithäufigsten angebaute Rotweinsorte in Deutschland: Dornfelder-Trauben reifen mittelfrüh, ab August sind die ersten reifen Trauben zu erwarten. Mitte der Siebziger Jahre gab es gerade einmal 100 Hektar Dornfelder-Weinberge: Damals wurde die Rebsorte lediglich als Deckwein eingesetzt, um hellere Rotweine dunkler erscheinen zu lassen. Es dauerte einige Zeit, bis sich der Dornfelder als eigenständiger Wein durchsetzte. Nicht zuletzt wegen der neuerdings hohen Nachfrage nach farbintensiven, dunkelroten Rotweinen ist der Dornfelder beliebt wie nie zuvor: Heute wird der Dornfelder in Deutschland auf fast 8.000 Hektar Rebfläche angebaut. Seinen Ruf als einfachen Rotwein hat der Dornfelder längst hinter sich gelassen: Dornfelder-Weine sind heute in den verschiedensten Qualitäten und Ausbaustufen erhältlich und bestechen besonders in junger Ausbaustufe durch ihr intensives fruchtiges Aroma. 

Simon von Ludwig

Wein & mehr bei Der Bussard

Beitragsbild: Eine Dornfelder-Traubendolde, © Simon von Ludwig

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