Als der junge Sänger Frank Sinatra 1932 sein Idol Bing Crosby bei einem Konzert in Jersey City gesehen hatte, fasste er den Entschluss, eines Tages selbst erfolgreicher Sänger zu werden. Schon im Alter von 17 Jahren hatte Sinatra kleinere Auftritte im Lokalradio: In jungen Jahren war Frank Sinatra Mitglied des Vokalquartetts The Hoboken Four, das aus jungen Sängern italo-amerikanischer Herkunft bestand. Gemeinsam mit diesem Vokalquartett gewann Sinatra 1935 einen Talentwettbewerb, es folgte eine Tour durch die Vereinigten Staaten mit seinem Ensemble. 

Anfänge im Showbusiness

Durch den Erfolg beim Talentwettbewerb wurde das Showbusiness auf Frank Sinatra aufmerksam: Ende der Dreißiger arbeitete Frank Sinatra in einem Musiklokal in New Jersey, das von zahlreichen Größen der damaligen Musikwelt regelmäßig frequentiert wurde, so auch von Cole Porter. Das Engagement in der Musikbar in New Jersey öffnete Sinatra die Tür zu weiteren Radioauftritten und seiner ersten Soloaufnahme Our Love im März 1939.
Seine Schallplattenaufnahmen verkauften sich zunächst schleppend: Von seinen ersten Aufnahmen wurden nur einige tausend Kopien verkauft, von seiner späteren Reichweite war er noch weit entfernt.

Sinatra lernte das Singen über sein Gehör.

Erster Nummer Eins-Hit

Sinatra lernte das Singen über sein Gehör, er nahm zunächst keinen professionellen Gesangs- oder Musikunterricht. Erst nachdem Sinatra seine ersten Schallplattenaufnahmen absolviert hatte, nahm er Gesangsunterricht und vergrößerte so den Umfang seiner Stimme. 
Im Frühjahr 1939 wurde Frank Sinatra vom damals sehr bekannten Bandleader Harry James entdeckt und für seine Big Band unter Vertag genommen. Doch Sinatra trennte sich bald wieder von Harry James: Er hatte das Gefühl, in James’ Big Band würde er niemals zu seinem ersehnten Durchbruch kommen.
Als Teil des Orchesters von Tommy Dorsey, dem er 1940 beitrat, gelang ihm nach wenigen Monaten sein Durchbruch mit dem Nummer Eins-Hit I’ll Never Smile Again.

Swing

Frank Sinatras Karrieredurchbruch fiel mitten in die Swingära: Sinatra konnte die Leichtigkeit und Unbeschwertheit der Swingära mit seinem Gesangsstil verkörpern. Zu Beginn der Vierziger landete Frank Sinatra als Sänger des Orchesters von Tommy Dorsey unzählige Hits und legte den Grundstein für seine weitere Gesangskarriere.
Nach einiger Zeit beim Tommy Dorsey Orchestra verspürte Frank Sinatra das Bedürfnis, sich selbständig zu machen: Im Sommer 1943 erhielt Sinatra einen festen Plattenvertrag mit der Columbia. Nach wie vor bediente er sich des Radios, um seine Bekanntheit zu steigern: Mitte der Vierziger liefen mehrmals in der Woche Frank Sinatra-Hits im Radio. 

Sinatra musste sich dringend etwas überlegen, um nach wie vor im Showbusiness erfolgreich zu sein.

Karriereknick

Sinatras Karriere beschränkte sich nicht auf die Musik: 1945 realisierte er den Film The House I Live In. Im Film spielt Sinatra die einzige Hauptrolle. Frank Sinatra war zu einem Idol seiner Generation geworden: Seine schier unendliche Serie an Nummer Eins-Hits konnte Sinatra in den Fünfzigern allerdings nicht fortführen. Es kam sogar so weit, dass seine Gesangskarriere am Ende schien: 1952 verlor er seinen Plattenvertrag mit der Columbia.
Sinatra musste sich dringend etwas überlegen, um nach wie vor im Showbusiness erfolgreich zu sein: 1952 bewarb er sich für eine Rolle in Fred Zinnemanns Verdammt in alle Ewigkeit (1953). Zinnemann war zunächst skeptisch, einen Sänger in seinem Militärdrama zu besetzen. Zinnemann ließ sich jedoch darauf ein, Sinatra in einer Nebenrolle zu besetzen: Für seine Rolle räumte Sinatra den Oscar als bester Nebendarsteller ab. 

Großes Comeback

Der Sänger Frank Sinatra hatte erkannt, dass die Filmindustrie ein guter Weg war, um dem Publikum weiterhin in Erinnerung zu bleiben: Jetzt, wo seine Gesangskarriere am Ende schien, spielte Sinatra in bis zu vier Filmen pro Jahr mit. Unter den Filmen, in denen er mitwirkte, befanden sich erfolgreiche Produktionen wie Die oberen Zehntausend (1956) an der Seite von Grace Kelly. Filme, in denen Sinatra mitspielte, zeichneten sich stets durch Gesangseinlagen von ihm aus – so blieb er dem Kinopublikum auch als Sänger bekannt.
Sein Erfolg in Kinoproduktionen bewog die Capitol Records 1953 dazu, mit Sinatra einen Plattenvertrag abzuschießen. Der Plattenvertrag bildete die Grundlage für viele seiner bis heute bekannten Hits, darunter Come Fly with Me, My Way, oder Fly Me To the Moon

My Way

Spätestens ab den 1960er-Jahren war ihm sein großes Comeback geglückt: 1960 konnte er sein eigenes Plattenlabel Reprise Records gründen, mit dem er künftig seine Hits veröffentlichte.
1966 nahm frank Sinatra Strangers in the Night auf: Die Komposition von Bert Kaempfert, Charles Singleton und Eddie Snyder war der bis dato größte Erfolg seiner Karriere und ist bis heute eine seiner Erkennungsmelodien. 1968 nahm Frank Sinatra seinen großen Hit My Way auf: Das Lied basiert auf einer englischen Adaption des französischen Chansons Comme d’habitude. Die englische Adaption wurde von Paul Anka verfasst. 

Nach seinen zahlreichen Erfolgen hatte Frank Sinatra 1971 vor, der Bühne den Rücken zu kehren und fortan nicht mehr aufzutreten. Doch schon nach zwei Jahren revidierte Sinatra seine Ankündigung und trat ab 1973 wieder regelmäßig bis zu seinem Tod auf. Zu den späten Hits seiner Karriere zählt unter anderem das Stück Theme from New York, New York.
Frank Sinatra stand am 19. November 1995 letztmals auf einer Bühne. Er verbrachte seine letzten Lebensjahre auf seinem Anwesen in Beverly Hills. Am 14. Mai 1998 starb Sinatra in Los Angeles.

Simon von Ludwig

Jazz bei Der Bussard

Beitragsbild: Frank Sinatra und Ava Gardner in Kloten
Bildnachweis: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Comet Photo AG (Zürich) / Com_X-S067-005 / CC BY-SA 4.0

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